Forschungsprojekt soll Sicherheit des automatisierten Fahrens erhöhen

21. November 2023 | Neuigkeiten | KonradTechnologies

Die Zukunft autonomer Fahrzeuge nähert sich mit Fortschritten in den Sensortechnologien der Realität. In einer wegweisenden Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie versucht ein neues Forschungsprojekt, Radarsysteme in Fahrzeugen zu revolutionieren, wobei der Schwerpunkt auf ihrer optimalen Integration in Kunststoffoberflächen wie Stoßstangen und Spiegel liegt. Die Initiative zielt darauf ab, elektronische Komponenten direkt in dreidimensionale Spritzgussteile einzubetten, was eine Abkehr von der herkömmlichen Leiterplattenintegration darstellt.

Das Projekt mit dem Titel „MID4Automotive — Structurally Integrated Electronics using Injection Molding for Improved Radar Systems in Automobiles“ wurde maßgeblich vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Netherlands Enterprise Agency (NEA) unterstützt. Über einen Zeitraum von drei Jahren wird eine beträchtliche Investition in Höhe von 4,98 Millionen Euro die Zusammenarbeit innerhalb des europäischen EUREKA-Clusters stärken.

Designinnovation für mehr Leistung

Das Projektteam verwendet die 3D-MID-Technologie, wobei „MID“ für „Molded Interconnect Device“ oder „Mechatronic Integrated Device“ steht. Diese Technologie ermöglicht es, dreidimensionale Leiterbahnen an der Oberfläche von spritzgegossenen Kunststoffteilen zu befestigen und diese in Schaltungsträger für elektronische oder mechatronische Baugruppen umzuwandeln. Pascal Kneuper, Spezialist des Heinz Nixdorf Instituts, betont: „Die Technologie bietet mehr Vorteile und Flexibilität im Vergleich zur herkömmlichen modularen Bauweise. Sie ermöglicht ein hohes Maß an Designfreiheit bei gleichzeitiger Miniaturisierung und Gewichtsreduzierung.“

Strategische Platzierung für Präzision

Traditionell wurden Radarsysteme zur Umgebungserkennung aus ästhetischen Gründen in bestimmten Fahrzeugbereichen hinter Paneelen versteckt. Das ehrgeizige Ziel des Projekts ist es, Radarsysteme mithilfe der 3D-MID-Technologie optimal um das Fahrzeug herum zu positionieren und sie nahtlos in Kunststoffoberflächen wie Stoßfänger, Seitenleisten oder Spiegelgehäuse zu integrieren. Dies erhöht nicht nur die Designflexibilität, sondern ermöglicht auch eine genauere Winkelerfassung.

Angesichts der Bedeutung der Zuverlässigkeit von Fahrzeugsystemen widmet sich das Projektteam der Weiterentwicklung der Technologie, um den strengen Anforderungen von Automobilanwendungen gerecht zu werden. Künftige Anwendungen könnten über Radarsysteme hinausgehen und auch die Integration drahtloser Kommunikationssysteme in Fahrzeuge umfassen.

Partner treiben Innovationen voran

Die Zusammenarbeit bringt ein Konsortium aus führenden Institutionen und Industriepartnern zusammen. Zu den wichtigsten Mitwirkenden gehören das Fraunhofer-Institut für mechatronische Konstruktion IEM, das Heinz Nixdorf Institut, die TU Eindhoven und die Niederländische Organisation für angewandte wissenschaftliche Forschung (TNO). Der Industriepartner Konrad Technologies fungiert als Koordinator des Vereins und spielt eine zentrale Rolle bei der Projektkoordination. Zu den weiteren Partnern aus der Industrie gehören die Fujikura Technology Europe GmbH, die MID Solutions GmbH, die Lackwerke Peters GmbH & Co. KG, NXP Semiconductors Germany GmbH, Volkswagen-Konzern, Perisens GmbH, Mitsubishi Chemical Europe Technical Center BV, Astron und iTOM (Semiconductor Ideas to the Market).

Die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie unterstreicht, wie wichtig kollektives Fachwissen ist, um technologische Innovationen voranzutreiben.

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