Für einen der führenden Automobilzulieferer wurde ein HF-Testsystem für den In-Circuit Test und anschließenden Funktionstest eines Blind-Spot-Radar-Sende- bzw. Empfangsmoduls realisiert. Dieses System arbeitet im 24 oder 77 GHz Bereich und machte den Bau einer entsprechenden HF-Kammer notwendig, um die Sende- und Empfangseigenschaften zu untersuchen und die Richtcharakteristik der Antenne zu ermitteln. Eine Variante des Systems mit dem Frequenzbereich 76GHz - 81GHzfür ACC-Module ist ebenfalls möglich.
Folgende Anforderungen bestanden bei dieser Prüfaufgabe
Die Kammer ist mit Pyramidenabsorbern komplett ausgekleidet. Die Messtechnik befindet sich direkt unter der HF-Kammer in einem separaten 19"-Messtechnikschrank mit insgesamt 33HE Frontseite und weiteren 33HE auf der Rückseite. Das System ist komplett geschlossen, die Messtechnik ist über Glas- bzw. Stahltüren für Wartungs- und Servicearbeiten zugänglich.
Die HF-Signale werden von Koaxialleitern auf Waveguide (Hohlleiter) geführt. Die Koaxialleiter sind bis 28GHz ausgelegt. Mit einem integrierten Power-Meter können Referenzmessungen durchgeführt werden. Der Messkopf mit Empfangsantenne befindet sich in der HF-Kammer und ist gegenüberliegend zur Sendeantenne ausgerichtet. Somit kann das System einem Selbsttest unterzogen werden. Auch ist ein Teilbereich der HF-Messtechnik und HF-Wege dadurch automatisch kalibrierbar.
Eine SPS ist für die Steuerung der Sensorik und Aktorik (Servos, Mechanik, Zylinder, usw.) untergebracht. Darüber hinaus findet eine Auswertung und Speicherung der Prüfergebnisse statt, ein Inkjet-Printer markiert die Gutteile und es erfolgt eine Ablage nach Gut- oder Schlechtteilen.
Aufgrund der Möglichkeit, den Prüfling in unterschiedlichen variablen Empfangswinkeln zur Sendeantenne zu prüfen, ist die Anlage nicht nur als ICT/FKT-System in der Produktionslinie zu sehen, sondern liefert auch den Entwicklern des Produktes neue Erkenntnisse und Debugging-Möglichkeiten an der Baugruppe selbst.
Konrad Technologies hat somit nicht nur ein einzigartiges Testsystem entwickelt, sondern das System liefert auch für den Entwicklungs- und Optimierungsprozess ganz neue Ergebnisse, die ansonsten nur sehr aufwendig im Labor zu simulieren wären.